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Gemeinde Wäschenbeuren

Ukraine-Krise: Flucht aus der „Hölle“

Artikel vom 30.03.2022

Weiteres Flüchtlingshaus im Gespräch

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

im Jahre 2015 erlebte Europa die erste große Flüchtlingswelle seit Beendigung des 2.Weltkrieges. Eine Million Menschen suchten in Deutschland bedingt durch den Krieg in Syrien und anderen vom Spannungen heimgesuchten Ländern Schutz.

Während die Landeserstaufnahmestellen in der ersten Phase für die Unterbringung Verantwortung übernommen haben, wurde der Druck mit einem zeitlichen Versatz von ca. einem Jahr auf Landkreis- und Gemeindeebene spürbar. Den Kommunen wurde auferlegt, mit den Zuweisungen vor Ort in Eigenverantwortung Verantwortung zu übernehmen. Mangels verfügbarem Wohnraum wurde die Gemeindeverwaltung mit dem Vorschlag zum Bau von vier Wohnungen mit jeweils ca. 60 qm beim Standort, Göppinger Straße 38, aktiv. Um dieses Ziel zu realisieren, mussten zuvor viele nachbarschaftlichen Fragen und Probleme zeitaufwändig gelöst werden. Das Vorhaben wurde auch in der Bürgerschaft kritisch beäugt. Mit einem 25 prozentigen Zuschuss hat seinerzeit das Land die finale Beschlussfassung im Gemeinderat erleichtert. Die Umsetzung direkt neben der vielbefahrenen B 297 war nicht einfach. Doch seit vielen Jahren wohnen dort Geflüchtete – derzeit sind es 19 Personen - friedlich zusammen und werden unter anderem auch vom Arbeitskreis Asyl bestens betreut. Danke dafür!

Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges sind wieder Millionen Menschen auf der Flucht und suchen Schutz in vielen westlichen Ländern. Dieser Zuzug hält auch in Deutschland unvermindert an. Ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen ist nicht in Sicht. Mit einem zeitlichen Versatz wird die neue Welle auch wieder den Landkreis Göppingen und unsere Gemeinde erreichen. Dem gilt es vorzubeugen.

Ich habe daher den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über die Lage informiert und eine Möglichkeit aufgezeigt, dieses Wohnungsproblem vorausschauend anzugehen. Im Gewerbegebiet verfügt die Gemeinde benachbart neben dem künftigen Wertstoffhof über eine Fläche, die es erlaubt, dort dasselbe Gebäude zu erstellen, wie es in der Göppinger Straße vor ein paar Jahren umgesetzt wurde. Möglicherweise käme gar eine dritte Geschossebene in Betracht. Die Planungskosten könnte sich die Gemeinde daher ersparen. Die Zustimmung zur Verwendung dieser Pläne hat das Landratsamt, als damals planende Behörde, bereits erteilt.

Ich rechne auch damit, dass das Land, wie bei der ersten Flüchtlingswelle, ein weiteres Förderprogramm auflegt. Vergeben werden die Mittel meist im Windhundverfahren. Dabei gilt, wer zuerst kommt……………….

Der Gemeinderat wurde über die Vorstellungen der Gemeindeverwaltung unter TOP „Verschiedenes“ informiert. Spontan gab es einige positive Stimmen, die sich ein solches Vorhaben durchaus vorstellen könnten. Eine Vertiefung erfolgt in der Sitzung am Donnerstag, 28.04.2022.

Mit dem möglichen Bau soll bei der Unterbringung der Flüchtlinge keine Konkurrenz zu den üblichen Wohnungsproblemen geschaffen werden. Denn Aufgabe einer Gemeinde ist es auch, den sozialen Frieden im Ort zu wahren.

Herzlichst

Ihr

Karl Vesenmaier

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