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Gemeinde Wäschenbeuren

Gemeinderat Manfred Weber verlässt nach 32 Jahren das Gremium

Artikel vom 22.09.2021

Udo Hokenmaier rückt nach

In der vergangenen Gemeinderatssitzung kam es zu mehrfachen Veränderungen innerhalb des Gemeinderates. Auslöser hierfür ist das freiwillige Ausscheiden von Herrn Gemeinderat Manfred Weber. Ausscheiden von Gemeinderat Manfred Weber Nach 32 Jahren ehrenamtliche Tätigkeit für das Wohle der Gemeinde verlässt Herr Manfred Weber endgültig seinen Beratungsstuhl am Gremientisch. Der Gemeinderat und die Verwaltung ließen es sich nicht nehmen, Herrn Weber im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit gebührend zu verabschieden. Neben der Fraktionskollegin Frau Schmid, welche im Rahmen ihrer Ansprache das Wirken während 32 Jahren verdeutlichte und der Ratskollegin Frau Merkt-Heer, welche in ihren Abschiedsworten den wertvollen Sachverstand von Herrn Weber hervorhob, dankte auch BM Vesenmaier mit folgender Ansprache dem langjährigen Ratsmitglied für sein Engagement und Mitwirken in der Gemeinde: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, insbesondere aber lieber Herr Weber mit Familie, in wenigen Tagen wählen wir den neuen Bundestag. Dieser erhält in vierjährigem Zyklus vom Volk seine Legitimation. Die Aufgaben in unserem demokratischen Gefüge sind aber auf weitere Entscheidungsträger verteilt. Auch diese werden in verschiedenen Abständen gewählt. So beträgt auf kommunaler Ebene die Amtszeit des Gemeinderats 5 Jahre. Die der Bürgermeisterin/des Bürgermeisters 8 Jahre. Nach dieser Zeit werden quasi die Karten neu gemischt, indem man sich um den Erhalt des jeweiligen Amtes neu bewirbt und wiedergewählt wird, oder aber ausscheidet. In Ausnahmefällen darf man das kommunale Karussell auch früher verlassen, wenn das Alter einem die „Rote Karte“ zeigt. Diese Rote Karte, lieber Herr Weber, hat Ihnen niemand gezeigt. Ganz im Gegenteil! Nach wie vor erleben wir Sie in den Diskussionen und Debatten um bedeutsame Themen in der Gemeinde mit einer Lebendigkeit, die keine Anzeichen von einer Müdigkeit oder ein Abdriften von aktuellen Problemen in der Gemeinde spüren lassen. Das, was Sie sagen, hat Gewicht und bereichert die Sitzungen mit großer Substanz. Sie selbst haben für sich und Ihre weitere Lebensplanung die bereits zitierte Rote Karte selbst gezogen und sich gesagt: Mit 75 ist Schluss! Dies können wir alle nachvollziehen, auch wenn jeder Wechsel in einem Gremium die „Zentrifugalkräfte“ wieder neu ordnet. 32 Jahre haben Sie im höchsten Gremium der Gemeinde gewirkt und haben Ihre Erfahrungen und Ihr Können in all den Jahren zum Wohle der Bürger in die Beratungen eingebracht. Ein ruhiges Fahrwasser hat es in dieser bewegten Zeit kaum gegeben. Doch die stürmische See hat das Schiff „Gemeinde“ mit einer enormen Schubkraft vorangebracht. Alle Akteure waren dabei gefordert. Über 10 Jahre haben Sie quasi als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler auf dem Schiff den Offiziersstatus eingenommen. Das Amt des zweiten stellvertretenden Bürgermeisters haben Sie 12 Jahre ausgeübt, zuletzt und ganz aktuell auch aktiv während meines 2 ½ wöchigen Sommerurlaubs.7 Wahlen haben Sie mit Bravur bestanden. Ihre Leutseligkeit und das örtliche Geerdetsein sowie die ausgleichende und kameradschaftliche Art wissen und wussten die Menschen in der Gemeinde zu schätzen. Von Geradlinigkeit und Verlässlichkeit ist Ihre Persönlichkeit geprägt. Ihr kämpferischer Einsatz für so manche Themen hat nicht nur die Aufmerksamkeit Ihrer Kolleginnen und Kollegen geweckt, sondern war bei vielen Entscheidungen zielführend. Wenn man große Themen beackert, dann geht es mitunter auch mal heiß zu. Sie aber waren stets ein Mann, der auch bei sehr lebendigen Debatten kühlen Kopf bewahrt hat, auch wenn Sie einmal vom Debatten-Frust überlagert die Sitzung verlassen haben. Das ist nicht schlimm, das gehört mitunter zur Streitkultur. Ich darf Ihnen bestätigen, Ihre Politik war durchschaubar, Winkelzüge sind nicht Ihr Ding. Sie kämpften stets mit offenem Visier. Neuem standen Sie stets aufgeschlossen gegenüber. Für mich sind Sie ein Konservativer mit liberaler Offenheit. Ein langgedienter Gemeinderat ist schon deshalb für die Bürgerschaft wertvoll, weil er einen Gesamtüberblick über viele Jahre, ja, Jahrzehnte hat.Auf die kommunalpolitische Entwicklung während der vergangenen 32 Jahre einzugehen wäre mühsam. Doch Wäschenbeuren hatte damals gerade mal 2700 Einwohner, derzeit stehen wir bei annähernd 4000 Einwohnern, das sind 50 % mehr. In dieser Epoche hat sich Wäschenbeuren nachhaltig positiv entwickelt, verbunden mit großer Wohn- und Freizeitqualität. Große Fortschritte hat es auch im gewerblichen Bereich gegeben. Und finanziell stehen wir trotz Corona so gut da, wie nie zuvor. Nicht nur als Gemeinderat fordern, sondern so manche Projekte durch Mithilfe fördern, war Ihr Credo. Mit dieser Einstellung konnten Sie so manche Kräfte Freiwilliger in der Gemeinde mobilisieren. Erinnern darf ich hier an die Sanierung der Kreuzwege auf den Fluren unseres Ortes. Wahrlich keine Aktion, die nur wenige Tage dauern sollte. Vielmehr kamen viele Wochen und Monate zusammen, in denen Sie mit weiteren Freiwilligen in einem frei gewordenen Raum der Stauferschule ans Werk gingen. Die Aktion konnte erfolgreich zu Ende gebracht werden. Sie hat die Aufmerksamkeit auch auf Landkreisebene gefunden.In Erinnerung rufen möchte ich auch die Ausschilderung der Stauferschleife im Zusammenhang mit dem Remstalradwegekonzept sowie die Wander-und Radwegekonzeption auf Landkreisebene. Stellvertretend für die Gemeindeverwaltung haben Sie bis zur Reife dieser Projekte an vielen Besprechungen teilgenommen und Ihren Sachverstand eingebracht. Auch für die Gemeindeverwaltung waren Sie stets bei fachlichen Fragen ein wichtiger Ratgeber. Sie verlassen nun als vorauseilender politischer Marathonläufer das Gremium in einer Phase, in der wichtige Weichen für die Arbeit der kommenden drei Jahre bereits gestellt wurden. Erwähnen darf ich hier unter anderem das Baugebiet „Heubeund-West“, den künftigen Verbrauchermarkt sowie den Bau von 13 gemeindlichen Mietwohnungen. Alle diese Vorhaben stehen für Aufbruch und nicht für Stillstand, unter Beachtung ökologischer Belange.Lieber Herr Weber, Menschen wie Sie sind für eine Ortsgemeinschaft äußert wertvoll. Manchmal wäre es Ihnen gewiss lieber gewesen, Abende anders zu verbringen. Doch Sie haben gespürt, dass man Sie braucht. Dies trifft auch zu auf Ihre fünfjährige Mitgliedschaft im Kreistag. Jetzt ist loslassen angesagt. Für die kommenden Jahre wünsche ich, wünschen wir Ihnen alles erdenklich Gute. Bleiben Sie gesund! Nachdem der Siegeszug gegen den Coronavirus einigermaßen positiv verläuft, besteht jetzt auch die begründete Hoffnung auf Fernreisen. Die haben es Ihnen und Ihrer Frau angetan. Doch das Interesse an der weiteren örtlichen Entwicklung wird bei Ihnen wachbleiben und das ist auch gut so.Eine der höchsten Ehrungen die man bei langjährigen Höchstleistungen im Ehrenamt erreichen kann, ist die Auszeichnung mit der goldenen Bürgermedaille in Gold. Diese wurde Ihnen aber bereits anlässlich Ihres 30jährigen Engagements als Gemeinderat vor zwei Jahren verliehen.Im Namen des Gemeinderats, der Bürgerschaft und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde danke ich Ihnen von ganzem Herzen für Ihr vorbildliches Tun und Ihr angenehmes Wirken. Es hat Freude gemacht, zusammen mit Ihnen unser Wäschenbeuren eine wichtige Epoche verantwortlich voran zu bringen und zu begleiten. Für die weitere Zukunft wünschen wir Ihnen und Ihrer Frau Gesundheit, unvergessliche Fernreisen und viele erfreuliche Höhepunkte bei der nun folgenden neuen Lebensphase.“Neuverpflichtung von Herrn Gemeinderat Udo Hokenmaier und Neubesetzung der Ausschüsse Bekanntlich beginnt mit jedem Ende auch ein Neuanfang. Wir begrüßen herzlich Herrn Gemeinderat Udo Hokenmaier in den Reihen des Gemeinderates. Dieser wurde im Rahmen der vergangenen Gemeinderatsitzung für sein neues Amt verpflichtet. In diesem Zusammenhang kam es auch zu Veränderungen bei den Besetzungen der Ausschüsse. GR Hokenmaier übernimmt als ordentliches Mitglieder den Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Göppingen-Schlat-Wangen-Wäschenbeuren und als Stellvertreter den Ständigen Ausschuss, den Zweckverband Landeswasserversorgung, den Zweckverband Abwasserreinigung Marbach-/Krettenbachtal und den Kulturausschuss.  Die Funktion als ordentliches Mitglied des Ständigen Ausschusses sowie der Funktion als 2. Stellvertretung des Bürgermeisters übernimmt Gemeinderätin Inge Schmid.Wir gratulieren Frau Gemeinderätin Inge Schmid zur Übernahme des ehrenvollen Amtes der 2. stellvertretenden Bürgermeisterin!Sichtlich sehr gerührt bedankt sich Manfred Weber für die anerkennenden Worte. Es sei ihm eine Ehre gewesen, den Gemeinderat mit seinem Rat zu dienen. Trotz manchen Streitgesprächen schaue er auf eine erfüllende Epoche mit Zufriedenheit zurück. Großen Dank äußerte Manfred Weber gegenüber seinen Wählerinnen und Wähler, die ihm sieben Wahlperioden ihr Vertrauen schenkten.
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