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Gemeinde Wäschenbeuren

Flüchtlingshaus steht - Lobende Worte des Landrats

Artikel vom 18.12.2017
Die ersten Bewohner ziehen bereits einGroßes Interesse bei der Öffnung des HausesBuchstäblich bis zur letzten Minute wurde auf der Baustelle gewerkelt. Doch als die Gäste, darunter Landrat Wolff, einige Amtsleiter des Landkreises sowie die Mitglieder des Gemeinderats, am vergangenen Freitag gegen 13.00 Uhr eintrafen, war von hektischer Betriebsamkeit nichts mehr zu spüren. In seiner Ansprache erinnerte Bürgermeister Karl Vesenmaier an den Spruch der Kanzlerin „Wir schaffen das.“ Die Flüchtlingswelle des Jahres 2016 sei auf unsere Gesellschaft unverhofft hereingebrochen. In der Not sei selbst der Sitzungssaal des Landratsamtes vorübergehend mit Asylbewerbern belegt worden. Der Druck von oben sei an die Kommunen weitergegeben worden.Weil mit dem Abbruch der beiden Gemeindegebäuden Hetzengasse 4 und 6 (derzeitiges „Sonne-Areal“) Wohnraum für Flüchtlinge zerstört worden sei, wäre der Handlungsdruck noch größer gewesen als zum Teil andernorts. Potential habe der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung gesehen auf dem seit vielen Jahren nicht genutzten Gemeindegrundstück Göppinger Str. 38. Der Schultes erinnerte daran, dass hier in den 1990er Jahren schon mal bis zu 40 Flüchtlinge untergebracht worden seien. Das Konzept stelle sich wie folgt dar: -              Das Flüchtlingshaus wird in der Bauträgerschaft der Gemeinde erstellt. -              Gebaut werden 4 Wohnungen mit je 60 m².-              Der Landkreis mietet mittelfristig für die Erstaufnahme 2 Wohnungen an.-              Die Planung übernimmt der Landkreis.-              Die Gemeinde erhält von der L-Bank für den Bau von 2 Wohnungen im Rahmen der Anschlussunterbringung einen Zuschuss in Höhe von 85.000 € bei Gesamtkostenhöhe von ca. 630.000 €. Die Umsetzung der vom Landkreis entwickelten Planung sei nicht einfach gewesen. Doch er wolle die Probleme nicht mehr aufrollen. Was jetzt gelte sei ein guter Abschluss. Die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, so der Schultes, hätte nicht besser sein können.  „Mit dem Filstalhaus trage die Gemeinde Wäschenbeuren dazu bei, einigen der gegenwärtig über 700 in den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises lebenden anschlussunterbringungsberechtigten Flüchtlingen eine dauerhafte Unterkunft und damit Basis für eine Integration in der Gesellschaft zu bieten“, so Landrat Edgar Wolff. Er führte fort: „Wir hoffen, dass sich diesem positiven Beispiel von Wäschenbeuren andere Kreiskommunen anschließen werden, denn der Bedarf sowohl an Wohnraum für die Anschlussunterbringung als auch an Wohnraum für die vorläufige Unterbringung ist weiterhin hoch.“ Dies sei insbesondere deshalb so, weil in absehbarer Zeit der Flächenschlüssel wieder 7 Quadratmeter pro Person betrage, während derzeit ein Schlüssel von    4,5 Quadratmeter pro Person gelte. Der Kreischef würdigte das Engagement der Gemeindeverwaltung und die Offenheit des Gemeinderats als Beitrag zur Lösung des Flüchtlingsproblems.  Vor dem Rundgang der ca. 40 Gäste machte Geschäftsführer Frank von der Firma MODUS Systembau GmbH, Welzheim, Ausführungen zu dem neuen Haus. Es handle sich um eine robuste und hochwertige Ausführung in Kfw 50-Bauweise mit Luftwärmepumpe und Deckenstrahlheizung. Er gehe davon aus, dass das sehr solide erstellte Gebäude auch noch in 100 Jahren genutzt werden könne.  Viele Bürger nutzten am Folgetag zwischen 10.00 – 12.00 Uhr gerne die Möglichkeit zur Besichtigung der 4 Wohnungen, von denen 2 bereits vor dem Weihnachtsfest bezogen werden. Präsent waren sowohl der Arbeitskreis Flüchtlinge als auch der Förderverein Altenpflegeheim. Diesen gilt an dieser Stelle für ihren wertvollen Beitrag unsere besondere Anerkennung. Das neue Flüchtlingshaus stellt im Bemühen der Gemeinde zur Schaffung von neuem Wohnraum nur eine Ergänzung dar. Würden andere Kommunen in der BRD dem Wäschenbeuremer Beispiel folgen, könnten ca. 80.000 Wohnungen für ca. 400.000 Menschen entstehen.
http://www.waeschenbeuren.de//rathaus-service/aktuelles