Am Samstag, 29.10.2022, um 14.02 Uhr fand die diesjährige Hauptübung der Feuerwehr satt. Übungsobjekt war das Wäscherschloss. Angenommen wurde, dass im Kellergewölbe Hilferufe zu hören sind und eine starke Verrauchung festzustellen ist. Die im Wäscherschloss installierte Brandmeldeanlage registrierte den Rauch und setzte eine automatische Alarmmeldung an die Leitstelle Göppingen ab. Diese wiederum alarmierte die Feuerwehr Wäschenbeuren sowie die Drehleiter aus Lorch zum Einsatz. Nach Eintreffen der ersten Rettungskräfte aus Wäschenbeuren stellte sich heraus, dass sich vermutlich noch zwei Personen im Kellergewölbe befinden. Aufgrund der starken Verrauchung war von einer hilflosen Lage bzw. von Bewusstlosigkeit der vermissten Personen auszugehen. Der Gruppenführer beauftragte daraufhin einen Trupp Atemschutz-Geräteträger mit der Durchsuchung der Räumlichkeiten, um die Vermissten so schnell wie möglich aufzufinden und ins Freie zu bringen. Ein weiterer Atemschutztrupp stand nach kurzer Zeit als Sicherungstrupp zur Verfügung. Zwei weitere Trupps wurden mit C-Rohren zur Brandbekämpfung eingeteilt.

Das LF 10 stellte mit dem Schlauchanhänger eine Wasserversorgung über die lange Wegstrecke vom Wasserturm bis zum Wäscherschloss zur Wasserversorgung der Lorcher Drehleiter her. Diese wurde nach vorsorglicher Anleiterbereitschaft im Dachgeschoss zur möglichen Brandbekämpfung von oben vorbereitet. Nach Auffinden und Evakuierung der vermissten Personen und Ablöschen des Feuers wurde die diesjährige Hauptübung beendet.

Kommandant Andreas Kaißer würdigte in einem Rückblick den engagierten Einsatz seiner Kameradinnen und Kameraden und zeigte sich mit dem Einsatz sehr zufrieden. Die Übung habe gezeigt, dass genügend Wasser bei einer möglichen Brandbekämpfung bereitstünde, auch wenn sich der ergänzende Aufbau einer weiteren Versorgungsleitung abgehend vom Wasserturm als zeitaufwändig erweise.

Bürgermeister Karl Vesenmaier schloss sich diesen Worten an. Das Wäscherschloss sei für Wäschenbeuren wie für Paris die Kathedrale Notre-Dame. Hier habe es ja vor ein paar Jahren einen verheerenden Brand gegeben. Dies gelte es, bei dem ca.800 Jahre alten örtlichen Zeugnis an die Stauferzeit zu verhindern bzw. im Katastrophenfall umgehend zu bekämpfen. Die Lage des über 800 Jahre alten Schlosses sei legendär. Der Brandschutz allerdings aufwändig.

Sein Dank galt den Kameraden aus Lorch für den Einsatz der Feuerwehrleiter, Herrn Kommandant Andreas Kaißer und seinem Team für die professionelle Vorbereitung der Hauptübung, sowie allen aktiven Kameradinnen und Kameraden für den gelungenen Ablauf. Anerkennende Worte richtete der Schultes auch an die zahlreich anwesenden Mitglieder des Gemeinderats und die interessierte Bürgerschaft, die den Ablauf aufmerksam verfolgt haben.