An der offiziellen Eröffnung nahmen nicht nur zahlreiche Mitglieder des Gemeinderats teil, sondern viele weitere Gäste, darunter die leitenden Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, Herr Hummel und Herr Wiedmann, sowie Herr Bürgermeister Matzak aus dem benachbarten Birenbach. Die Ansprachen fanden noch bei trockener Witterung auf dem großräumigen Gelände statt, doch dann setzte plötzlich und unerwartet ein Starkregen ein. Zum Glück bot der neue Sozialcontainer auf engstem Platz Schutz für alle Teilnehmer.

„Wann ist er fertig?“ Diese Frage, so Bürgermeister Karl Vesenmaier in seiner Ansprache, sei in den zurückliegenden Sitzungen immer wieder von den Ratsmitgliedern vorgetragen worden. Heute, einen Tag vor den Sommerferien, sei es nun so weit.

Wertstoffhof? Ob es dieses Wort im Duden schon vor 50 Jahren gab, so der Schultes. Er meinte, eher nicht. Wohlstand, verbunden mit all seinen Produkten, wäre früher eine „Einbahnstraße“ gewesen:

Einkaufen, nutzen der Produkte bis zum Ende, wegwerfen. Man habe in der Wegwerfgesellschaft gelebt. Die Umwelt zu schonen, das sei ein steiniger Prozess gewesen. Doch die Wiederverwertung, die Mülltrennung habe auch schon vor ca. vier Jahrzehnten stattgefunden. Zuerst von oben verordnet, jetzt im Bewusstsein der Menschen fest verankert. Wir befänden uns aber bei diesem Prozess erst am Anfang. Um den Planeten Erde wieder ins Gleichgewicht zu bringen, müssten wir noch viel mehr tun. Der bisherige Wertstoffhof – vor 30 Jahren eröffnet – habe sich im Laufe der Jahre auch zum Freitags- und Samstagstreff für ein Schwätzle entwickelt, quasi als Ersatz zum früheren Milchhäusle.

Jetzt müsse er den Standort vom benachbarten Einkaufsmarkt wechseln, weil sich der neue Edeka-Markt mit einem für die Verbraucher deutlich größeren Flächenangebot dort breitmache. Über die Notwendigkeit einer Verlagerung habe man bereits vor mehr als vier Jahren im Gemeinderat beraten. Ein Neustart biete meist auch Verbesserungen gegenüber dem bisherigen Standort. Diese Chance habe der Gemeinderat zusammen mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb gerne genutzt: große Fläche, mehr Komfort für die Nutzer, aber auch für das Personal. 

Generell gelte:

• Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises übernimmt die Investitionskosten.
• Die Gemeinde stellt das Grundstück kostenlos zur Verfügung.
• Komfortverbesserungsmaßnahmen hat die Kommune zu übernehmen.
• Das Personal wird von der Gemeinde angestellt und nach vorgegebenen Richtsätzen vom Abfallwirtschaftsbetrieb vergütet.

Daten und Fakten im Telegrammstil:

• Erste Beratung im Gemeinderat am 09.05.2019
• Vorstellung des 1. Entwurfs im Gemeinderat am 08.07.2021
• Bisheriger Wertstoffhof: Größe ca. 400 qm
• Neuer Wertstoffhof: Größe ca. 800 qm
• Es gibt einen getrennten Zu- und Abfahrtbereich
• Glascontainer stehen auch außerhalb der Öffnungszeiten zur Verfügung
• Der AWB stellt nach nicht einfachen Verhandlungen mit der Gemeinde einen Sozialcontainer mit Wasseranschluss und elektrischer Beheizung für die Mitarbeiter bereit.
• Die Gemeinde übernimmt die Kosten der Beleuchtung. 

Weshalb, so der Schultes, nehme an der heutigen Eröffnung auch der Nachbarkollege aus Birenbach teil? Der Grund sei der, dass wir mit der Gemeinde Birenbach eine Kooperationsvereinbarung bezüglich der gemeinsamen Nutzung haben. So pflege man ein gutes nachbarschaftliches Miteinander.

Der neue Standort müsse jetzt so nach und nach seine Akzeptanz finden. Dies werde erfahrungsgemäß dauern. Doch für die kommenden 30 Jahre sei Wäschenbeuren wieder gut aufgestellt. Der neue Platz werde einen wichtigen Beitrag leisten im Bemühen, etwas Gutes für unsere Umwelt zu tun und um den Kreislauf der wertvollen Rohstoffe zu sichern.

Zum Schluss galt sein Dank allen am Verfahren Beteiligten. Für den Abfallwirtschaftsbetrieb führte Herr Abteilungsleiter Hummel aus, dass alle Schritte in einem guten Einvernehmen mit der Gemeinde stattgefunden hätten. Die neue Einrichtung sei vorbildlich im ganzen Landkreis.