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Gemeinde Wäschenbeuren

Große Herausforderungen für den Abwasserzweckverband Marbach- und Krettenbachtal

Artikel vom 21.04.2023

Verbandsversammlung auf Kostenwelle eingestimmt

Über 3 Millionen € hat der Abwasserzweckverband in den vergangenen 1 ½ Jahrzehnten in Umbau- und Erneuerungsmaßnehmen investiert. Bisher glaubte man, dass die Anlage schon wegen seiner guten Abwasserreinigungswerte dem gehobenen Anforderungsprofil gerecht werde. Dieses Bild hat sich in den vergangenen Monaten im Rahmen einer eingehenden fachtechnischen Erhebung deutlich eingetrübt. Zu Tage kam, dass viele Einrichtungen der über 60 Jahre alten Anlage zur Erneuerung anstehen, um einen Totalausfall zu verhindern.

Verbandsvorsitzender Karl Vesenmaier erinnerte, dass es sich bei einer Kläranlage nicht um irgendeine Einrichtung handle. Eine hundertprozentige Funktionsfähigkeit müsse stets rund um die Uhr gewährleistet sein. Es gehe auch nicht darum, alles Wünschenswerte in einem Jahr umzusetzen. Vielmehr sollten die jeweiligen Investitionen der kommenden Jahre verbindlich in einem Stufenplan festgelegt werden.

Dies hat die Verbandsversammlung so auch beschlossen. Bereits für das laufende Jahr 2023 sieht der Finanzplan Ausgaben in Höhe von ca. 760.000 € vor. In den Folgejahren sind jeweils 310.000 € eingeplant. Eine Anpassung nach oben ist beim konkreten Aufgabenbeschrieb nicht ausgeschlossen. Nach den Bestimmungen der Verbandssatzung entfallen dabei auf die Gemeinden Adelberg 159.243 €, Birenbach 151.660 €, Börtlingen 136.494 € und Wäschenbeuren 310.903 €. In der Investitionssumme enthalten ist die Sanierung des Betriebsgebäudes, das unter Einbeziehung der Neugestaltung des Labors mit 550.000 € zu Buche schlägt.

Neben den Investitionen bewirken auch deutlich höhere Strom- und sonstige Bewirtschaftungsausgaben einen enormen Kostendruck, der ebenfalls über Umlagen von den Verbandgemeinden eingefordert wird.

Während noch 2022 die Umlage pro eingeleitetem m³ Abwasser bei 1,01 € lag, steigt diese 2023 auf 1,29 € und 2024 auf berechnete 1,34 € m³. Gewiss sei es kein Trost, so Vesenmaier, wenn auch die Bodenseewasserversorgung die Bezugsgebühr um 40 ct/m³ erhöhe. Doch auch andernorts sehe die Preisspirale nicht viel besser aus. Eine gute Entscheidung habe der Verband vor ein paar Jahren mit der Installation eines BHKW getroffen. 135.000 kW/h würden so durchschnittlich pro Jahr auf der Anlage für den Eigenbedarf produziert. Er möchte aber auch nicht verschweigen, dass der laufende Betrieb durch wiederholte Ausfälle Sorgen bereite. Hier sei man bemüht, die Betriebsbereitschaft zu erhöhen.

Nach einer Bestellung von vor 1 Jahr gehe bald auch die derzeit auf dem Verbandsgelände installierte PV-Anlage in Betrieb. Auch hier rechne man mit einer zusätzlichen Stromerzeugung von ca. 30.000 kW/h pro Jahr.

Trotz der großen Herausforderungen wurde der Haushalt für das Jahr 2023 einstimmig beschlossen.

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