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Gemeinde Wäschenbeuren

Die Energiekrise trifft auch die Gemeinde

Artikel vom 05.10.2022

Preiserhöhungen auf breiter Front – Mit 3° C weniger geht es auch

Der Russland-/Ukrainekrieg ist längst in Deutschland angekommen. Uns erreichen zwar keine zerstörerischen Bomben. Auch haben wir keine Toten zu beklagen. Doch die vom westlichen Bündnis verhängten Sanktionen und deren Folgen treffen Bürger, die Wirtschaft und den Staat mit seinen vielschichtigen Gruppierungen. Milliardenbeträge im dreistelligen Bereich sind quasi über Nacht über unser Land hereingebrochen. Ähnliches haben die Nachkriegsgenerationen noch nicht erlebt. Noch werden wir von milden Temperaturen verwöhnt und der Ernst der Lage ist uns noch nicht ganz bewusst. Energiesparen, wo auch immer möglich, ist nun ein ganz wichtiges Gebot.

Am Montag, 12.09., traf sich der Gemeinderat zu einer Sondersitzung, um die auf die Gemeinde zukommenden Belastungen zu besprechen. Als Referent konnte Bürgermeister Karl Vesenmaier den Hauptabteilungsleiter der EVF, Herrn Bantel, gewinnen. Eindrucksvoll zeigte dieser die Zusammenhänge der zum Teil explodierenden Preisentwicklung auf. Einstige Preisfüchse hätten jetzt das Nachsehen. Die EVF hätte sich mittelfristig mit Gas aufgrund ihrer Bestandskunden eingedeckt. Für diese hielten sich die Preisaufschläge daher noch in Grenzen. Doch eine Verzwanzigfachung der Gaseinkäufe an der Börse könne auch eine EVF nicht abfedern. Zum Bedauern gehört die Gemeinde auch zu den Verlierern.

Der vor ca. 2 ½ Jahren durch eine Ausschreibung garantierte derzeit noch recht günstige Preis läuft nun am 31.12.2022 aus. Zur Teilnahme an dieser Ausschreibung war die Gemeinde verpflichtet. Trotz erneuter Ausschreibung über einen Dachverband, dessen Dienstleistung viele Kommunen in Baden-Württemberg in Anspruch nehmen, liegt bis heute noch kein Angebot vor. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit einem Preisaufschlag um den siebeneinhalbfachen Wert. Dies wären dann jährliche Mehrkosten von ca. 400.000 €. Auch beim Strom muss mit einer Verdoppelung gerechnet werden. Bleibt zu hoffen, dass politisch in den kommenden Wochen - in dieser Zeit werden neue Preisverhandlungen geführt – ein wenig Entspannung eintritt. Dies ist das Barometer für den Gas-Börsenpreis.

Die Einsparung von Energie ist das Gebot der Stunde. Dabei müssen wir uns von liebgewonnenen Standards verabschieden. Dies betrifft alle Einrichtungen der Gemeinde. Die von Kanzler Scholz frühzeitig verkündete Zeitenwende bekommen wir nun nach und nach zu spüren. Die Verwaltung wurde mittlerweile mit der Ausarbeitung einer Einsparkonzeption beauftragt. Es ist gut, dass sich unsere Finanzlage noch recht ordentlich darstellt. Dies war nur möglich, weil wir nach der Devise unsere Gemeinde geführt haben „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“

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