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Gemeinde Wäschenbeuren

Kläranlage des Abwasserzweckverbandes

Artikel vom 14.10.2014
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,es ist unser stetes Anliegen, Fragen und Anregungen aus der Bürgerschaft zeitnah zu beantworten. Mit den nachstehenden Erläuterungen möchte die Gemeindeverwaltung ein wenig Licht in das weit verzweigte Abwassernetz und die Klärung des verschmutzten Abwassers bringen. Es wäre schön, wenn dies gelingen würde. Wenn das verschmutzte Wäschenbeurener Abwasser in den öffentlichen Kanal eingeleitet wird, übernimmt für dessen Reinigung die Kommune die Verantwortung. Während das Straßennetz und andere Einrichtungen für die Bürgerschaft visuell wahrnehmbar sind, trifft dies auf das weitverzweigte Abwassernetz nicht zu.Uns allen ist bekannt, dass die Aufbereitung des verschmutzten Abwassers in Kläranlagen erfolgt. Damit diese wirtschaftlich betrieben werden können, betreiben solche Anlagen meist mehrere Gemeinden. Das Abwasser aus Wäschenbeuren wird auf der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Marbach- und Krettenbachtal auf Börtlinger Gemarkung (diese befindet sich im Kreuzungsbereich B 297/Abzweigung in Richtung Börtlingen) gereinigt. Die Anlage wird von den Gemeinden Birenbach, Börtlingen und Wäschenbeuren gemeinsam betrieben.Bezogen auf die Größe der Anlage ist eine optimale Reinigungsleistung nur möglich, wenn der Zufluss begrenzt wird. So darf Wäschenbeuren pro Sekunde lediglich 46 Liter der Anlage zuleiten. Die Mengenbegrenzung würde keine Probleme bereiten, wenn da nicht auch noch das Regenwasser wäre. Auch dieses wird zu ca. 90 % dem Mischwassernetz der Gemeinde und damit der Kläranlage zugeführt.Vorschaltung von RegenüberlaufbeckenDiese wurden vor ca. 30 Jahren in unserer Gemeinde erstellt. Wäschenbeuren hat davon 2. Eines ist sichtbar entlang der B 297 Ortsausgang in Richtung Birenbach. Es befindet sich nur wenige Meter unterhalb der neuen Grasstraßenverschwenkung. Die beiden Regenbecken sind somit der Kläranlage vorgelagert und nehmen bei einsetzendem Regen ca. 1 Millionen l Wasser auf (1.000 m³). Dieses wird dann wieder mit einem Abfluss von 46 Liter/Sekunde der Kläranlage zugeleitet.
Unter Berücksichtigung des Trockenwetterabflusses dauert es in der Regel ca. 7 Stunden und mehr, bis das Becken wieder leer ist und neue Wasserstöße aufnehmen kann.Einsetzender StarkregenNicht selten regnet es in einer Stunde bis zu 10 l/m². Dann schwillt die Abwassermenge auf ca. 5.000 m³ an. Die Regenüberlaufbecken sind aber nur in der Lage, 1/5 dieser Menge aufzunehmen. Damit es zu keinem Rückstau im Kanalsystem kommt, wird das überschüssige Abwasser automatisch in das großdimensionierte Regenwasserkanalisationsnetz, das westlich der Ortsmitte in Richtung Autohaus Horschak verläuft, eingeleitet. An der Rohrmündung gelangt dieses dann in den Krettenbach. Kein optimaler ReinigungsgradBei einem plötzlich eintretenden Gewitterguss ist es nicht auszuschließen, dass die Regenüberlaufbecken innerhalb von nur 5 Minuten vollgelaufen sind. So schnell kann aber das belastete Schmutzwasser von den abgelegenen Wohngebieten nicht in die Regenbecken gelangen. Zwangsläufig fließt dieses dann sehr verdünnt durch die Wassermassen in den Bachlauf, der bei starkem Regen bis zu 1,5 m anschwillt. Die Folge ist, dass sich die optische Verschmutzung teilweise an dem bachbegleitenden Strauch-werk abzeichnet.AnwohnerprotestIn der zurückliegenden Zeit haben sich über diesen Umstand immer wieder Anwohner beschwert. Teilweise gelöst werden könnte das Problem, wenn der Kanal verlängert und der Bachlauf auf eine Länge von ca. 150 m aufgelöst würde. Aus ökologischen Grün-den ist hier jedoch mit keiner behördlichen Zustimmung zu rechnen. Eine Lösung wäre nur möglich durch den Bau zusätzlicher Beckenvolumen mit bis zu 5.000 m³. Dies wäre verbunden mit Investi-tionskosten in Höhe von ca. 3.000.000 – 4.000.000 €. Die Gebührenbelastung für die Bürgerschaft würde damit dramatisch in die Höhe schnellen. Dies wäre den Gebührenzahlern nicht zu vermitteln.Gemeindeübergreifende Lösung im GesprächDas neue Baugebiet Wilmet III/Heuhof bringt es mit sich, dass entweder das Beckenvolumen um ca. 300 m³ erhöht wird, oder aber die behördliche Auflage durch eine Kooperationsvereinbarung mit unseren Partnergemeinden erreicht werden kann. Diese haben zum Teil erhebliche ungenutzte Reserven. Für diesen Fall könnte dann der Abfluss zur Kläranlage um ca. 7 Liter/Sekunde auf 53 Liter/Sekunde erhöht werden. Trotz dieser Verbesserungen ändert sich damit an der derzeitigen Situation nichts.Auch die Abwasserkonzeption in anderen Städten und Gemeinden basiert auf der gleichen Rechtslage. Trotz der Technik, die hier im Spiel ist, hoffen wir, mit diesem Beitrag ein wenig Licht in die Abwasserproblematik gebracht zu haben.IhrKarl VesenmaierBürgermeister
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