Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Mitglieder der Verwaltung, liebe Kolleginnen und Kollegen,die SPD-Fraktion bedankt sich bei der Verwaltung für die pünktliche und zuverlässige Aufstellung des Gemeindehaushalts und nimmt im folgenden Stellung:Im Mitteilungsblatt vom 15.Dezember des letzten Jahres steht auf der ersten Seite über den Haushaltsplan für das Jahr 2017: „Das Werk beinhaltet umfangreiche Investitionen, eine ordentliche Zuführung zum Vermögenshaushalt und keine Kreditaufnahmen“. Tatsächlich, wir können ganz zufrieden sein und auch zuversichtlich in die nahe Zukunft blicken. Wir leben in einer Gemeinde mit schöner Landschaft und ansprechenden Ortsbild und vielen gut genutzten öffentlichen Einrichtungen. Für die Kinder ist mit Kindergärten, Schule, Spielplätzen und Bibliothek auch gut gesorgt, und ein reges Vereinsleben mit vielen Angeboten belebt unsere Gemeinde. Auch finden die Bürger ein ansprechendes Angebot an örtlichen Geschäften und Handwerksbetrieben. Ganz paradiesisch sind die Verhältnisse natürlich nicht. Manches Problem ist nur schwer lösbar.Auf der durch den Ort führenden B 297 wälzt sich wachsender Verkehr, darunter viele Lastkraft-wagen. Der demografische Wandel macht auch vor Wäschenbeuren nicht Halt. Im Vergleich zu früher werden viel weniger Kinder geboren. Im Ortskern stehen manche Häuser und Wohnungen leer, die die herrschende Wohnungsnot lindern könnten Und in letzter Zeit schreckt eine zunehmende Zahl von Wohnungseinbrüchen die Bürger auf. Doch was ist alles gegen das, was täglich die Medien beherrscht! Vor zwei Jahren fanden sich folgende Sätze in unserer Stellungnahme: „Die Welt ist aus den Fugen geraten: Ukraine, Syrien, Irak, Afghanistan, die Massenflucht aus Afrika ... die Liste der Krisenherde ist fast beliebig fortsetzbar.“Es hat sich in dem schrecklichen Jahr 2016 nichts gebessert. Die Situation in einigen Teilen der Welt, so fühlen es viele, ist zum Verzweifeln. Im Libanon, in Jordanien und der Türkei sammeln sich Millionen Flüchtlinge. Nach wie vor kentern überladene Boote, und viele Menschen ertrinken im Mittelmeer. Mehrere europäische Länder, Mitglieder der EU, weigern sich, Flüchtlinge aufzunehmen. Und Deutschland hat immer noch nicht organisatorisch den Massenansturm des Jahres 2015 richtig verkraftet, geschweige denn ausreichend Maßnahmen zur Integration der Neuankömmlinge ergriffen. Nach den Anschlägen in Frankreich, Belgien und anderen europäischen Ländern ist nun auch der IS-Terrorismus in Deutschland angekommen. Nicht nur die Wirtschaft, auch die Probleme der Welt haben sich globalisiert. Wir lesen, sehen und hören nicht nur täglich von Krisen, Kriegen und Gräueln dieser Welt, wir spüren auch direkt deren Auswirkungen. Seit geraumer Zeit kommen in Wäschenbeuren Flüchtlinge an, die untergebracht, versorgt und betreut werden müssen. Dies gelingt in unserer Gemeinde recht gut. Bisher haben wir es geschafft, in allen Fällen geeigneten Wohnraum bereitzustellen; ein rühriger Arbeitskreis kümmert sich um die Menschen und ihre Bedürfnisse, auch die örtlichen Vereine zeigen sich aufgeschlossen gegenüber den Flüchtlingen.Angesichts der bedrohlichen Weltlage können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, müssen aber andererseits auch an uns denken. Es gilt weiterhin, unsere Gemeinde vorwärts zu bringen, sie fit für die Zukunft zu machen. Auch für die Kommunalpolitik gilt der Satz, dass Politik, „die Kunst des Möglichen“ sei. Das Mögliche wollen wir weiterhin für unsere Gemeinde erreichen.Die wesentlichen Punkte des Vermögenshaushalts 2017 sind der Neubau der Sanitäranlage beim TSV, der Neubau der beiden Filstalhäuser in der Baulücke im Wiesental, die Entwurfsplanung für die Sanierung der Wäscherhofstraße, die Anlegung neuer Grabfelder auf dem Friedhof und der Abbruch und der Neubau auf dem Sonneareal. Wir brauchen hierzu nicht viele Worte machen, denn all diese Punkte sind in fast allen Fällen bereits des öfteren im Gemeinderat behandelt worden und über das Mitteilungsblatt der Gemeinde kommuniziert worden. Wir sind mit all den Punkten einverstanden. Wir haben auch in diesem Jahre wieder ein Füllhorn von Anfragen und Anträgen. Fangen wir mit den Anfragen an!Wir fragen nach, ob es Bewegung von Seiten der Stadt Göppingen in der Frage der Ausweichverbindung Krettenhof – Bartenbach gibt. Wir fordern keinen weiteren Ausbau der Straße, sondern eine Verbesserung des stellenweise sehr holprigen Fahrbahnbelags auf dem bereits bestehenden Niveau von Teilstrecken. Es ist eine Tatsache, dass täglich 3 000 Fahrzeuge diese Verbindung, vornehmlich als Weg ins mittlere Filstal, wählen. Auch wäre die Durchführung des Winterdienstes erforderlich. Die Sperrung der Straße bei Schnee und Eis offenbart alljährlich, dass der Kreisel in Rechberghausen die zusätzliche Verkehrsmenge nicht zu fassen imstande ist und sich lange Schlangen, oft bis zur Börtlinger Kläranlage bilden.Noch gibt es keine Antwort von der Kirchengemeinde auf den Vorschlag des Gemeinderats, den Platz zwischen dem westlichen Kircheneingang und dem Katholischen Gemeindehaus als Dekan-Schaupp-Platz auszuweisen. Dekan Schaupp amtierte von 1853 bis 1903 in Wäschenbeuren und gründete in dieser Zeit die Schwesternstation und den Krankenpflegeverein, auch wirkte er bei der Gründung der örtlichen Spar- und Darlehnskasse federführend mit. Zudem hatte er viele Jahre die Schulaufsicht in den katholischen Volksschulen des Dekanats Schwäbisch Gmünd inne und amtierte außerdem als Dekan. Dieser verdienstvolle Pfarrer sollte neben Pfarrer Fiderer, Manfred Wörner, Professor Bernhard Kaißer und Professor Johannes Kuhn durch eine derartige Benennung im kollektiven Geschichtsgedächtnis der Gemeinde verankert werden. Wir erwarten von der Verwaltung, dass sie um eine Stellungnahme des Kirchengemeinderats nachsucht.Wir fragen zudem nach dem Stand der Ausschreibung für die Installation von LED-Leuchten in der Ortsdurchfahrt und in ausgewählten Baugebieten. Im Haushalt 2016 wurden hierfür ca. 100 000 Euro bereit gestellt.Nun folgen unsere Anträge.Wir beantragen ein Gespräch mit der Schulleitung über die Zukunft der Stauferschule als reine Grundschule. Es geht dabei nicht nur um die Verwendung eventuell freiwerdender Räume, sondern vor allem um die Zukunftskonzeption der Schule und um neue Herausforderungen wie Digitalisierung und Medienbildung. Weitere Themen können die Betreuung der Flüchtlingskinder und die Betreuungsangebot der Schule in der Mittagszeit und am Nachmittag sein. Die bisherige Betreuungskonzeption muss auf Beschluss des Gemeinderats in diesem Jahr ohnehin auf den Prüfstand gestellt werden.Auch halten wir eine behutsame Restaurierung des etwa 125 Jahre bestehenden Kreuzweges, eines wichtigen Kulturdenkmals der Gemeinde, für notwendig. Die Stelen sollten von Moosen und Flechten befreit werden und die in Terrakotta gestalteten Kreuzwegszenen gereinigt werden. Auch sollten wir uns beraten lassen, ob die beschädigten römischen Ziffern und die abgebrochenen Nasen und Hände wiederhergestellt werden können.Wir halten die Anschaffung von Headsets für Veranstaltungen in der Bürenhalle und von Veranstaltungen der Schule für überfällig. Um ein Beispiel zu nennen: Viel von der Wirkung eines Theaterstücks oder Musicals geht verloren, wenn die Darsteller sich gegenseitig das Mikrofon in die Hand geben.Beim See an der Bürenhalle, der mittlerweile ca. 15 Jahre alt ist, steht nach unserer Auffassung ebenfalls eine Sanierung, auf jeden Fall aber eine gründliche Reinigung an. Auch müssten Anstrengungen unternommen werden, die Ursache der Wasserverluste bei diesem Wäschenbeurener Vorzeigeobjekt zu erkunden.In Sachen Ortsstraßen und Feldwege weisen wir auf die lockeren Tegula-Roma-Steine auf der Kreuzung bei Feuerwehrmagazin hin. Nach der Teilsanierung vor ein paar Jahren käme nun der Rest der Pflasterfläche dran.Auch ist es an der Zeit, die Risse auf einigen Feldwegen zu beheben. Dies könnte im Zusammenhang mit der leider wieder einmal anstehenden Reparatur des Radweges auf der ehemaligen Bahntrasse erledigt werden.Die Pflege der Pflanzbeete und Baumscheiben im Ort ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir bitten die Verwaltung, auch in diesem Jahr ein besonderes Auge auf diesen Aufgabenbereich zu werfenNach unserem Kenntnisstand wird 2017 der neue Kompostplatz für den Bereich des Östlichen Schurwaldes eingerichtet, so dass der bisher bestehende Kompostplatz der Gemeinde in einen eingezäunten Grüngutsammelplatz verwandelt werden soll. Es sollte überprüft werden, ob die dafür bereits 2015 bereit gestellten Mittel ausreichen. Mit der Bebauung des Gewerbegebiets Heuhof will es dem Augenschein nach nicht so recht vorangehen. Wir möchten Auskunft von der Verwaltung, was bisher in dieser Sache geschehen ist und welche Initiativen zur Vermarktung des Gebiets sie zu ergreifen gedenkt.Auf die Agenda bringen wollen wir nicht zum ersten Male auch die Fragen der Besetzung der Feldschützstelle, der Einrichtung eines Bürgermobils, der Aktivierung von Baulücken und leerstehenden Wohnraums.Wir beantragen eine Meinungsbildung im Gemeinderat, ob die vakante Feldschützstelle wieder besetzt werden sollte. Dies wäre sinnvoll im Interesse einer ordnungsgemäßen Benutzung der Außenspielplätze im Eichenen Wasen und am Sonderbachsee, der Überwachung der sommerlichen Sperrung von Feldwegen und der Vermeidung von unkontrollierten Ablagerungen auf dem Kompostplatz (solange noch kein eingezäunter Grüngutsammelplatz eingerichtet ist). Nach unserer Beobachtung werden kaum noch Genehmigungen für das Befahren der gesperrten Feldwege im Rathaus eingeholt.Die Frage der Einrichtung eines Bürgermobils haben wir bereits bei den letztjährigen Haushaltsberatungen angesprochen. Bei einem ständig wachsenden Anteil von älteren Mitbürgern dürfte es einen Bedarf für Fahrten innerhalb des Ortes zum Einkaufen, zu Arztbesuchen und dergleichen geben. Wir schlagen vor, Erkundigungen bei vergleichbaren Gemeinden mit einem derartigen Service einzuholen. Auch könnte über das Mitteilungsblatt der Bedarf in der Bürgerschaft abgefragt werden. In der „Gmünder Tagespost“ war vor kurzem zu lesen, dass in der Gemeinde Heuchlingen, halb so groß wie Wäschenbeuren, der von der Gemeinde eingerichtete Seniorenfahrdienst sehr gut angenommen wird.Nachdem das Programm zur Aktivierung von Baulücken im Ort ausgelaufen ist, sollten wir uns Gedanken machen, wie wir in dieser Sache am Ball bleiben können, ohne Mitnahmeeffekte zu erzeugen. Bevor sich die Gemeinde weiterhin durch Baugebiete auf der grünen Wiese vergrößert, sollte auf die Bauplatzreserven im Ortskern und in älteren Baugebieten zurückgegriffen werden. Wir wissen selbstverständlich um die Schwierigkeiten dieses Unterfangens.Das Gleiche gilt für die Aktivierung leerstehenden Wohnraums. Im Ort gibt es leerstehende Wohnhäuser und leerstehende Wohnungen. Es wäre wünschenswert, wenn sie als Mietwohnungen oder Wohneigentum in Zeiten des allgemein beklagten Wohnungsmangels auf den Markt kommen würden. Es müsste einmal im Gemeinderat darüber diskutiert werden, welche Anreize von der Gemeinde geschaffen werden können, um Bewegung in die Sache bringen zu können.Grundsätzlich einverstanden sind wir mit den im Mittelfristigen Investitionsprogramm bis 2020 aufgelisteten Vorhaben: Erschließung des Baugebiets Barbarossastraße, Wasserleitungserneuerung und Straßenumgestaltung Wäscherhofstraße, Erstellung eines Mehrfamilienhauses, Kauf eines Feuerlöschfahrzeuges, Erschließung im Bereich der Oberdorfstraße. Wir sehen dabei noch etwas Luft für weitere Projekte. Auch muss von Jahr zu Jahr über die Gewichtung und damit die Reihenfolge der Projekte gesprochen werden. Wir nennen die Außengestaltung des Hauses Göppinger Straße, die Schaffung eines Verkehrskreisels an der Abzweigung der Kreisstraße zum Wäscherhof, die Entfernung von Pflasterstreifen in den alten Ortstraßen und die Schaffung der Möglichkeit von Baumbestattungen.Das Haus Göppinger Straße 5 sollte, wenn das neue Gebäude an der Göppinger Straße fertig gestellt ist, einer Außenrenovierung unterzogen werden. Das ehemalige Geschäftshaus der Brüder Weber ist ein ortsbildprägendes Gebäude, für dessen Renovierung Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm erwartet werden können. Dazu müsste allerdings der zweite Besitzer mit ins Boot geholt werden.Es bietet sich an, parallel zur Umgestaltung der Wäscherhofstraße den Kreisel bei der ehemaligen Linde entstehen zu lassen. Damit wäre Verkehrsberuhigung aus einem Guss erreicht. Die von Maitis oft mit großer Geschwindigkeit daherkommenden Fahrzeuge würden abgebremst, die den Ort verlassenden Fahrzeuge an stärkerer Beschleunigung gehindert. Zudem könnte über diesen Kreisel das Gewerbegebiet erschlossen werden.Mehr und mehr hören wir von Bürgern, dass sie sich eine Entfernung der quer verlaufenden Pflasterstreifen in den alten Ortstraßen wünschen. Diese wurden bei der Ortskernsanierung in den achtziger Jahren vom Planungsbüro als gestalterisches Element und Mittel zur Verkehrsberuhigung vorgeschlagen. Als Mittel zur Verkehrsberuhigung, das wissen wir schon lange, taugen sie nicht. Kein Fahrzeuglenker kümmert sich darum und reduziert sein Fahrttempo. Das beim Drüberfahren entstehende ratternde Geräusch ist dagegen eine Lärmquelle ersten Ranges für die Anwohner. Die an Einmündungen bestehenden Pflasterstreifen sollten aus gestalterischen Gründen und aus Gründen der verbesserten Verkehrssicherheit allerdings bestehen bleiben. Die Geräuschbelastung ist dort deutlich geringer, da im Schritt gefahren wird.Wir wollen zu guter Letzt eine Diskussion darüber anstoßen, ob in Wäschenbeuren ein „Friedwäldle“, d.h. eine Gelegenheit zur Baumbestattung, auf dem Friedhofsgelände geschaffen werden kann. Es gibt ein wachsendes Bedürfnis für diese Beerdigungsform. Auch wird der auf dem bestehenden Friedhof vorhandene Platz wegen der zunehmenden Anlage von Urnengräbern und der Verwendung der Stelen in Zukunft nicht mehr vollständig in Anspruch genommen werden.Uns gehen, wie man sieht, die Aufgaben nicht aus. Wie immer kommt es bei diesen vielen Projekten auf die zur Finanzierung zur Verfügung stehenden Mittel an, auch muss alles gut beraten und vorbereitet sein. Wir wollen dabei Verwaltung und Gemeinderat nicht überfordern und gehen davon aus, dass dieses und jenes Vorhaben etwas länger in Anspruch nimmt. Gut Ding will Weile haben, sagt der Volksmund.Abschließend wünschen wir uns für das Jahr 2017, große Hoffnungen hegen wir nicht, eine Abnahme der Krisen, weniger Gewalt, weniger Leid durch Kriege und Terrorismus, kurzum mehr Frieden und Verständigung. Nicht der Krieg, der Frieden ist der Vater aller Dinge, sagte der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt. Voller Zuversicht sind wir in der Frage, was das neue Jahr für unsere Gemeinde bringen wird. Für Wäschenbeuren wünschen wir uns, dass unsere Vorhaben gelingen, dass Verwaltung und Gemeinderat weiterhin konstruktiv und zukunftsorientiert und in lebendigem Austausch mit der Einwohnerschaft zusammenarbeiten und die Bürgerschaft wie bisher mit ihrem Engagement in Vereinen und Gruppen die Gemeinde mit Leben erfüllt. Für die SPD-Fraktion Peter Schührer, Fraktionsvorsitzender